DF 60 – eine kleine Motordraisine, wie sie einst auf vielen Bahnhöfen der deustschen Bundesbahn anzutreffen war, vervollständigte auch lange Jahre die Fahrzeugsammlung der Almetalbahn. Zwar war sie nie Vereinseigentum, doch viele Mitglieder setzten sich für die Wiederrückführung ein, nachdem das Fahrzeug 2001 auf Veranlassung seiner Eigentümer zum Bahnhofsmuseum nach Borgholz zur Aufarbeitung gebracht worden war. Leider fand diese Aufarbeitung nicht statt, so dass nach langen Verhandlungen die Draisine nach Almstedt zurückgeholt werden sollte. So begab sich schließlich 2006 eine Aktivendelegation an einem verregneten Septembertag nach Borgholz, um die Draisine mittels Autotransportanhänger und Michael Börngens LKW nach Almstedt zu überführen.

Bild: C. Dieckow

Bei unserer Ankunft ist die Draisine mit einer Plane abgedeckt. Bei einem ersten unangekündigten Besuch im Jahr 2005 stand das Fahrzeug jedoch völlig ungeschützt im Freien. Dafür hatte man sich jedoch schon damals ein Bild über den schlechten Allgemeinzustand machen können.

Bild: C. Dieckow

Der Anblick der abgedeckten Draisine ist dann aber dennoch ein ziemlicher Schock: In der Zeit seit der Abholung in Almstedt vor 5 Jahren ist optisch leider überhaupt nichts getan worden. Im Gegenteil: Der Zustand der Draisine hat sich erheblich verschlechtert. Im unteren Bereich der Türen ist die Karosserie fast durchgehend durchrostet. Auf einen Blick ist klar: Hier wird mehr zu tun sein, als nur ein Neuanstrich…

Bild: C. Dieckow

Ein erster Blick ins Fahrzeuginnere lässt Böses erahnen: Schnell wird die Herkunft des muffigen Innenraumklimas klar: Der aus mehrschichtigem Holzwerkstoff bestehende Fußboden ist durch permanentes Eindringen von Regenwasser aufgequollen und modert vor sich hin.

Bild: C. Dieckow

Aber stehenlassen will man die Draisine nun aber auch nicht. Schließlich hat es viel Verhandlungsgeschick gekostet, sie überhaupt wiederzuerhalten. Außerdem ist prinzipiell alles reparabel. Also wird die Draisine auf dem Abstellgleis bis zu einer geeigneten Stelle entlanggeschoben und um 90 Grad gedreht.

Bild: C. Dieckow

Der Bordkran von Michael Börngens LKW zieht die Draisine über die schon beim V20261-Transport erfolgreich eingesetzten (und mittlerweile auch wieder gerichteten) Hilfsschienenprofile auf den Transportanhänger.

Bild: C. Dieckow

Der Anhänger erweist sich als für diesen Transport ideales Fahrzeug. Durch die klappbare Ladefläche ist es bequem möglich, die Draisine auf- und später in Almstedt wieder abzuladen.

Bild C. Schlüter

Nach Überwindung des Schwerpunktes klappt die Ladefläche in die Waagerechte. Nun steht die Draisine schon einigermaßen abrollsicher und kann zunächst mit der Handbremse gehalten werden. Währenddessen werden schon mal die Hilfsschienen abgebaut.

Bild: C. Schlüter

Kurz nach der Ankunft steht die Draisine noch neben dem Almstedter Lokschuppen. Sie stand längere Zeit in diesem und eine Aufarbeitung wurde begonnen. Durch glückliche Fügung konnte sie als Leihgabe an die Kalibahn nach Wathlingen gehen, wo sie aufgearbeitet worden ist und regelmäßig eingesetzt wird.

Ein Blick weit zurück: Motordrainsine und T3 „Schunter“ vor dem Bodenburger Lokschuppen und dem noch unrestaurierten Wasserturm im Jahre 1974