GW 54 noch ohne Anschriften (Frühjahr 2003, C. Dieckow)

Technische Daten

Typ: Gltrhs „Dresden“
Hersteller: unbekannt
Baujahr: ca. 1942
Fabrik-Nr.: unbekannt
Eigengewicht: 13500 kg
Gesamtgewicht: 20300 kg
Ladelänge: 10720 mm
Ladebreite: 2740 mm
Ladefläche: 29,4 qm
Tragfähigkeit: 21 t
Anzahl der Achsen: 2
Achsstand: 7000 mm
Länge ü. Puffer: 12100 mm
zul. Höchstgeschw.: 100 km/h
Bremse: Hik-GP (entfernt)
Federgehänge: Einfachschaken

Lebenslauf unseres „Dresden“

Ehemals schnellaufender Großraumgüterwagen der Austauschbauart in geschweißter Ausführung. Der Wagen konnte aufgrund seiner Laufeigenschaften, der Bremsbauart und der Dampfheizleitung auch in schnellaufende Reisezüge eingestellt werden.
Der Wagen besitzt verstärkte Eckrungen und dürfte daher Stirntüren zum Beladen sperriger Güter oder Kraftfahrzeuge besessen haben. Nach der Federausführung wurde der Wagen 1942 oder später gebaut. Der Wagen entspricht der Bauart nach dem Gattungsbezirk „Dresden“, war jedoch einer alten Rahmenanschrift nach als Privatwagen der Deutschen Wehrmacht unter „Berlin 919166P“ bei der Deutschen Reichsbahn eingestellt.
Nach dem Krieg wurde er bei der DB als „Glts 34“ mit der Nr. 200 258 geführt. Vermutlich um 1967 gelangte er als Werkswagen Nr. 8 zu den „Vereinigten Kaliwerken Bad Salzdetfurth“, wo er zuletzt seiner Bremsanlage beraubt nur noch im werksinternen Verkehr eingesetzt wurde.
Im Jahr 1995 konnte der Wagen durch den Verein erworben und danach übernommen werden. Trotz des kurzen Weges von etwa 3 Kilometern vom ehemaligen Kalischacht zum Bahnhof Bodenburg mußte der Wagen auf der Straße überführt werden,
da wegen der fehlenden Bremsanlage eine Überführung über die DB-Strecke ausschied. Ab 1999 wurde der Wagen innen wie außen aufgearbeitet, wobei das ehemals im Wagen eingelagerte Salz den Metallteilen stark zugesetzt hatte, sodass einige Träger erneuert werden mußten. Aktuell wird das Fahrzeug – noch ohne Beschriftung – aufgrund seines großen Innenraumes als Tischlerei genutzt.

Sofern die Tischlerei langfristig umgezogen ist, soll der Wagen – abgesehen von der fehlenden Bremsanlage – das Erscheinungsbild eines Güterwagens der frühen Nachkriegszeit widergeben.