Bildrechte C. Dieckow

Technische Daten
Typ: B3yg
Hersteller: unbekannt
Baujahr: 1955 (Umbau)
Fabrik-Nr.: unbekannt
Eigengewicht: 17660 kg
Abteile:1 Wohn-, 2 Schlafwagenabt.
Anzahl der Achsen: 3
Achsstand: 7500 mm
Länge ü. Puffer: 13300 mm
zul. Höchstgeschw.: 80 km/h
Bremse: Westinghouse Br W-P

Lebenslauf unseres Wohn- / Schlafwagens

Die Deutsche Bundesbahn übernahm nach dem Krieg einen völlig heruntergewirtschafteten Wagenpark. Die überwiegende Anzahl der alten Wagen stammte noch aus der Länderbahnzeit, vorwiegend aus preußischen Beständen dreiachsiger Abteilwagen.
Da eine Vollaufarbeitung dieser alten Wagen mit hölzernen Wagenkasten zu aufwendig und nicht mehr zeitgemäß gewesen wäre, entschied man sich, auf die alten Laufwerke neue stählerne Wagenkästen zu setzen. Zwischen 1953 und 1958 wurden so insgesamt 6539 Wagen in den bahneigenen Ausbesserungswerken umgebaut.
Die so entstandenen dreiachsigen Wagen haben sich im Betrieb gut bewährt und bildeten paarweise fest gekuppelt fast 30 Jahre lang das Rückgrat des Nahverkehrs der Deutschen Bundesbahn.
Im Jahr 1985 wurde der letzte Wagen ausgemustert. Die Fahrzeuge waren jedoch noch so gut erhalten, dass viele davon nochmals umgebaut wurden. Sie dienten fortan als Einzelfahrzeuge im Bauzugdienst verschiedensten Zwecken.
Unser Wagen war zuletzt als Wohn-Schlafwagen mit der Nr. 60 80 99-24 158-0 bei der Bundesbahndirektion Stuttgart im Heimatbahnhof Heilbronn beheimatet. 1990 wurde er von Vereinsmitgliedern in einer Käufergemeinschaft erworben.
Er dient heute den auswärtigen Vereinsmitgliedern als stilechte Übernachtungsmöglichkeit. Nachdem der Verein einen Eigentumsanteil erworben hatte, wurde auf einer Wagenseite der Aufenthaltsraum für die aktiven Mitglieder dorthin verlegt.

Dieser Wagen ist ein typisches Beispiel einer Mehrfachnutzung eines alten Eisenbahnfahrzeugs. Ganz bewußt soll der Wohn-Schlafwagen in der letzten Bauform erhalten werden, da auch diese Gattung inzwischen bei der Bahn-AG nahezu nicht mehr anzutreffen ist.
Im Spätsommer 2007 erhielt das Fahrzeug eine Neulackierung des Wagenkastens und des Daches, sowie die epochal korrekte Beschriftung.