Im Sommer 2021 bahnte sich eine Besonderheit für den Herbst an: im Rahmen des Programmes „Neustart Kultur“ soll an verschiedenen Orten im Landkreis Hildesheim am ersten Oktoberwochende ein besonderes kulturelles Programm geboten werden.

Auch die „Almetalbahner“ hatten sich mit dem Museumsbahnhof als Austragungsort beworben und waren im Auswahlprozess erfolgreich. Nun galt es zwei interessante Veranstaltungstage auf die Beine zu stellen.

Und diese gelangen wunderbar! Sowohl die Künstler:innen als auch die Besucher waren voll des Lobes aufgrund der besonderen Atmosphäre und aufgrund des außergewöhnlichen Engagements der vielen Helfer der Almetalbahn.

Dabei hatten die Acts zu Beginn der Veranstaltungstage um 11 Uhr einen relativ schweren Stand, da die Besucher erst zum Nachmittag in großer Zahl kamen, dann aber auch lange blieben. Jeder Act legte sich voll ins Zeug und war froh, nach anderthalb Jahren teilweise zum ersten Mal wieder vor Publikum spielen zu können. Dass das Wetter sich obendrein von seiner versöhnlichen Seite zeigte, tat obendrein sein Übriges. Einzig am Ausrichtungsmodus der Kulturerlebnistage wurde Kritik laut: dass an bis zu 16 Orten im Landkreis zeitgleich Programm stattfand, lag aber nicht in der Entscheidungsgewalt der Almetalbahner.

Auf die Frage vieler Besucher und Künstler, ob es eine Wiederholung gibt, sei nur gesagt: Wer weiß 😉

Anbei ein paar Eindrücke in Bildern dieser beiden außergewöhnlichen Tage.

Trio Withl im Traglastenwagen
Den Anfang machte am Samstag das Trio Withl mit kurzweiligen Kurzgeschichten und lustigen Märchen
Frank Wessels verzaubert sein Publikum
Anschließend verzauberte Frank Wessels das Publikum und gab kleine Einblicke hinter die Kulissen der Illusion
Theater Pied de Fou
Das Theater Pied de Fou erzählte die Geschichte der besten Beerdigungen der Welt auf der Bühne in Laut- und Gebärdensprache. Die drei Frauen begeisterten ihr – zumeist junges – Publikum mit viel Hingabe und einem wunderschönen Bühnenbild!
Das Schienenthermometer in der Hand von Hannah Lerch – die Schmidt’s Katzen verzaubern mit ihrem Improvisationstalent den gesamten Bahnhof – der Platz war voll…
…das Lachen dementsprechend laut und die Begeisterung frenetisch über die Spielfreude von Schmidt’s Katzen. Hier mit der Signalflagge, die Oliver Schaer zuvor auf die Bühne brachte. Es entspann sich eine unglaubliche Geschichte einer Ringbahn nach Almstedt – Segeste und ungewollten Männermorden.
Am Sonntagmorgen eröffneten die Skiffle Rats den musikalischen Reigen. Die vier Männer hatten unglaublich viel Spielfreude im Gepäck und spielten noch länger als geplant.
Dr. Claudio Steinert (hinten) setzte den Reigen im Rahmen einer Erntedankandacht fortsetzt. Sein Sohn Samuel begleitete ihn am Piano…
…und spielte wunderbar im Duett mit Sabine Lauer, die ihr Können am Cello mit beeindruckenden Stücken von J.S. Bach und Händel zeigte. Beide Musiker trafen zum ersten Mal aufeinander, weswegen ihre Leistung umso mehr begeisterte!
Hervorgehoben werden soll auch die schöne Dekoration, für die sich vor allem Familie Schwickert verantwortlich zeigte.
…aber auch Richard steuerte Deko bei und stellte in seiner unnachahmlichen Art die DGzRS vor, an die ein Teil der Kollekte der Andacht geht. Mit Richard verbindet seit vielen Jahren eine Freundschaft zwischen der AHE und ihm, sodass wir uns sehr über seinen Beitrag freuten. Den „Stein ins Rollen“ brachte dabei übrigens das Plakat der Kulturerlebnistage, auf dem ein Schiff zu sehen ist.
Modell des Seenotrettungskreuzers Berlin vor dem Museumsbahnhofsgebäude
Mit SwingGold und Eva Herzig kamen die Klänge der 1920er Jahre auf den Museumsbahnhof. Eine beeindruckende Performance mit viel Witz und Liebe zum Detail!
Weswegen die fünf Damen auch mit reichlich Applaus belegt worden sind!
Den Abschluss des musikalischen Sonntages bildete die Bigband der Feuerwehr Dingelbe – der erste Auftritt seit anderthalb Jahren! Und was für einer!
Rainer Stangel und Britta Busch legen sich einzeln und im Duett wahnsinnig ins Zeug! Spiel- und Singfreude im Quadrat!
Aber auch die anderen Musiker zeigten fulminant ihr Können! Ein Lob an dieser Stelle auch an die Ton- und Lichttechnik, die über weite Strecken der beiden Tagen von unserem eigenen Vereinsnachwuchs bedient worden ist.

Generell ein riesengroßes Dankeschön an alle Künstler, Besucher, Helfer, Firmen und Vereine, die für das Gelingen dieser einzigartigen Veranstaltungen beigetragen haben! Wir wünschen allen einen erfolgreichen Neustart Kultur!

Bleiben Sie der Kultur gewogen – ohne sie wird es still!
Wochenenden wie dieses denkbare erste Oktoberwochenende 2021 sind es doch, an die wir uns gerne erinnern.

Oliver Schaer für den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Historische Eisenbahn e.V. – 12.10.2021