Im Bestand der AHE befindet sich eine Vielzahl verschiedener Exponate aus dem Eisenbahnwesen, die keine Schienenfahrzeuge sind. Neben Gebäuden, Signal- und Kommunikationstechnik gehören auch Bahnsteigkarren dazu. Nachdem im Frühjahr 2019 der Elektrobahnsteigkarren durch eine Instandsetzung des Batteriepaketes wieder einsatzfähig war, fassten einige Mitglieder den Entschluss, den zugehörigen Anhänger zum Elektrobahnsteigkarren aufzuarbeiten.

Damit der elektrische Bahnsteigkarren unseres Vereins noch ansprechender präsentiert werden kann, haben sich zwei junge Vereinsmitglieder Anfang November dazu entschlossen, einen weiteren Anhänger bis zum ersten Fahrtag im Mai 2021 komplett aufzuarbeiten. Dieser Entschluss wurde vor dem großen Corona-Lockdown gefasst, weswegen die Arbeiten seit Dezember 2020 ruhen. Das Zwischenergebnis soll hier aber dennoch präsentiert werden, denn es zeigt, dass das Engagement in einer Museumsbahn altersunabhängig ist und auch junge Menschen nicht nur bei der Betrachtung in Erstaunen, sondern auch beim Mitmachen in Begeisterung kommen können. Der folgende bebilderte Bericht stammt daher auch weitestgehend aus der Feder der ausführenden Jugendlichen.

Der Wagen unmittelbar nach dem Beginn der Aufarbeitung. Wesentlich besser war der Zustand allerdings auch vorher nicht, sodass es sozusagen das Bild „als alles begann“ ist.
Der erste Schritt war nun, die alten morschen Bretter zu entfernen. Dies stellte sich als kleine Herausforderung heraus, da die Bretter mit Stahlriemen und verrosteten Schrauben befestigt waren (siehe auch Bild links).
Also mussten mit Säge und Stemmeisen die Bretter herausgebrochen und zerkleinert werden. Manchmal musste auch ziemlich getrickst werden, um die Bretter aus den Verankerungen zu entfernen. Das heißt, es wurde auch schon mal mit Hammer und Keil um eine Schraube drumrum das Holz entfernt. Die Stahlriemen und Schrauben wurden abgeflext.
Bei dieser Arbeit kann man schon mal ins Schwitzen geraten. Hier brauchte man aber nur wenig Rücksicht auf Verluste nehmen. Das Schöne daran ist: Fortschritte sind schnell zu sehen! Die letzten Bretter allerdings sollten möglichst an einem Stück entfernt werden, da wir eine Vorlage für die neuen Bretter benötigen. Ebenfalls ein Riemen sollte ganz bleiben.

Nachdem die letzten Bretter nun vorsichtig entfernt waren, wurden noch die letzten übrig geblieben Schrauben entfernt sowie der letzte Stahlriemen. Der nächste Schritt war es nun, den Wagen aus der Achse zu heben um selbige zu reinigen und neu zu lackieren.

Der Wagen hat nur eine Achse, hinten, daher hat er auch den wörtlich gemeinten Spitznamen „Dreirad“. Außerdem sollten die Kugellager auf Beschädigungen und Verunreinigungen geprüft und neu gefettet werden.

So sah das Zwischenergebnis aus: Gestell, Achse und Räder sind voneinander getrennt. Das Gestell des Wagens wird in einer Fachfirma gesandstrahlt, wodurch uns viel Arbeit erspart wird und auch das Aufarbeitungsergebnis sicherlich stark von profitieren wird – im Sinne der Langlebigkeit ein lohnendes Vorgehen.
Die Achse und die Räder werden bei uns nun neu aufgearbeitet und lackiert. Zunächst einmal befunden. Sehr interessant für uns! Die Achse wurde nun auseinander genommen und die einzelnen Teile gereinigt.
Nachdem die Achse nun in ihre Bestandteile zerlegt worden war, mussten selbige natürlich auch gründlich gereinigt werden und der bestimmt 50 Jahre alte Lack abgeschliffen werden. Die Arbeit wurde gut aufgeteilt.
Der eine kümmert sich um die großen Sachen und der der andere macht die kleinen Sachen wieder hübsch.
Es war spannend und lehrreich – so soll man zum Beispiel nicht viel mit dem Pinsel posieren 😉
Die Achse nach dem Schliff und der ersten Schicht Farbe.

Auch wenn Momentan die Arbeiten coronabedingt ruhen, steht noch einiges an:
die Räder müssen noch aufgearbeitet werden und auch die restlichen Kleinteile warten auf die Lackierung. Auch die Einführung in die Technik der Kugellager steht noch aus, denn die konnte aufgrund der Coronabestimmungen noch nicht stattfinden. Wenn das Gestell vom Sandstrahlen zurück kommt, werden wir den Wagen wieder zusammenbauen und noch viel zur Holzbearbeitung lernen. Es bleibt spannend!

Wir halten Sie auf dem Laufenden wie es mit der Aufarbeitung weiter geht!

Merlin (Text) und Laurin (Bilder) im Januar 2021